Etwa 29 Millionen Menschen sind aktuell in Deutschland zivilgesellschaftlich engagiert. In Initiativen, Vereinen, Organisationen oder privaten Netzwerken stellen sie etwas Kostbares zur Verfügung: einen Teil ihrer Lebenszeit.
Zeit für Gesellschaft und Demokratie
Für Gesellschaft und Demokratie ist freiwilliges Engagement elementar: So stärkt der Einsatz für die örtliche Tafel oder der ehrenamtlich organisierte Fahrdienst im ländlichen Raum die Daseinsvorsorge. Mitarbeit in Vereinen und Hilfsangebote für Geflüchtete fördern den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Bürgerinitiativen, digitales Engagement im Netz für Petitionen oder das Mitwirken in NGOs und Parteien tragen zur politischen Vielfalt und demokratischen Willensbildung bei.
Engagement und Zeitkonflikte
Engagierte Bürger*innen erleben Selbstwirksamkeit, Gemeinschaft und Sinnstiftung. Oft aber werden Zeitkonflikte als Hinderungsgrund für freiwilliges Engagement genannt, etwa Unvereinbarkeiten mit der Arbeitszeit oder den Stunden- und Lehrplänen an Schulen und Hochschulen. Teilweise können sich Menschen zivilgesellschaftliches Engagement finanziell nicht leisten. Teilweise schließen persönliche Zeitnutzungspräferenzen ein Engagement aus, weil andere Zeitverwendungen favorisiert werden. Insofern basiert zivilgesellschaftliches Engagement auf einer Entscheidung, wofür verfügbare Zeit genutzt werden soll. Zeit für das eine und keine Zeit für etwas anderes zu haben, ist Ergebnis sowohl von persönlichen Abwägungen als auch von Aushandlungsprozessen mit anderen Instanzen, zum Beispiel dem Arbeitgeber.
Zeitpolitik für das Engagement
Viele zeitpolitische Fragen bezüglich des zivilgesellschaftlichen Engagements sollen auf der Tagung intensiv diskutiert werden:
13:00 Uhr
Ankommen
13:30 Uhr
Einführung
Dr. Kirsten Mensch, Schader-Stiftung
Prof. Dr. Dietrich Henckel, Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik (DGfZP)
Prof. Dr. Uwe Becker, Evangelische Hochschule Darmstadt
Prof. Dr. Michael Vilain, Institut für Zukunftsfragen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IZGS), Evangelische Hochschule Darmstadt
14:00 Uhr
Zeit für zivilgesellschaftliches Engagement – empirische Grundlagen und normative Implikationen
Dr. Karin Jurczyk, Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik (DGfZP)
Prof. Dr. Ulrich Mückenberger, Universität Bremen
14:30 Uhr
Diskussion
15:00 Uhr
Pause
15:30 Uhr
Zeit für Erfahrungen: Engagierte berichten über ihre Erfahrungen aus verschiedenen Engagementfeldern
17:00 Uhr
Zeitpolitische Implikationen aus den Erfahrungsberichten
Fish-Bowl-Diskussion
18:30 Uhr
Abendvortrag:
Gemeinwesen braucht Engagement - eine zeitpolitische Spurensuche
Prof. Dr. Jana Friedrichsen, Professur für Wirtschaftsethik, Christian-Albrechts- Universität zu Kiel
19:30 Uhr
Get together
09:00 Uhr
Ankommen
09:15 Uhr
Zeitpolitischer Auftakt
Prof. (apl.) Dr. Fritz Reheis, Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Prof. Dr. Ulrich Mückenberger, Universität Bremen
09:45 Uhr
Wenn sich die kommunale Verwaltung und Bürger*innen Zeit nehmen: Das Beispiel Herzberg mit seinen projektorientierten Bürgerräten Stephanie Kuntze, Stadt Herzberg (Elster)
10:15 Uhr
Diskussion
10:30 Uhr
Zeit für was? Wer engagiert sich wo, warum und wie lange?
Prof. Dr. Michael Vilain, Institut für Zukunftsfragen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IZGS), Evangelische Hochschule Darmstadt
11:00 Uhr
Diskussion
11:15 Uhr
Pause
11:45 Uhr
Ein Recht auf Zeit für Engagement
Dr. Karin Jurczyk, Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik (DGfZP)
12:00 Uhr
Zeitpolitische Tagungsfrüchte
Dr. Benedict Schöning, Universität Duisburg-Essen
Jenna Reibold, Leiterin Regionale Diakonie Darmstadt-Dieburg
12:30 Uhr
Welche zeitpolitischen Maßnahmen brauchen wir? Wer muss aktiv werden?
Fish-Bowl-Diskussion
13:15 Uhr
Schlusswort
Dr. Kirsten Mensch, Schader-Stiftung
Termin:
21.11.2025 (13:00 bis 19:30 Uhr) und
22.11.2025 (09:00 -bis 14:00 Uhr)
Kostenbeitrag:
kostenlos
Anmeldung:
Ort und Anreise:
Schader-Stiftung, Goethestr. 2, 64285 Darmstadt
Anreise mit dem ÖPNV:
Ankunft Hauptbahnhof Darmstadt. Weiter mit Straßenbahnlinie 3 Richtung Lichtenbergschule bis Haltestelle Goethestraße.
Anreise mit dem PKW:
Der Schader-Campus verfügt über keinen eigenen Parkraum. Parkplätze im öffentlichen Straßenraum sind knapp und können mit Parkschein höchstens für zwei Stunden belegt werden. Die nächsten Parkmöglichkeiten bestehen im Parkhaus Staatstheater und auf dem Parkplatz der Orangerie Bessungen. Aus diesem und aus prinzipiellen ökologischen Gründen empfehlen wir dringend eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad.