Tagung

Engagement braucht Zeit – Gesellschaft braucht Engagement

21.11.2025 (13:00 bis 19:30 Uhr) und 22.11.2025 (09:00 bis 14:00 Uhr), Schader-Forum Darmstadt


Etwa 29 Millionen Menschen sind aktuell in Deutschland zivilgesellschaftlich engagiert. In Initiativen, Vereinen, Organisationen oder privaten Netzwerken stellen sie etwas Kostbares zur Verfügung: einen Teil ihrer Lebenszeit.

Zeit für Gesellschaft und Demokratie

Für Gesellschaft und Demokratie ist freiwilliges Engagement elementar: So stärkt der Einsatz für die örtliche Tafel oder der ehrenamtlich organisierte Fahrdienst im ländlichen Raum die Daseinsvorsorge. Mitarbeit in Vereinen und Hilfsangebote für Geflüchtete fördern den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Bürgerinitiativen, digitales Engagement im Netz für Petitionen oder das Mitwirken in NGOs und Parteien tragen zur politischen Vielfalt und demokratischen Willensbildung bei.

 

Engagement und Zeitkonflikte

Engagierte Bürger*innen erleben Selbstwirksamkeit, Gemeinschaft und Sinnstiftung. Oft aber werden Zeitkonflikte als Hinderungsgrund für freiwilliges Engagement genannt, etwa Unvereinbarkeiten mit der Arbeitszeit oder den Stunden- und Lehrplänen an Schulen und Hochschulen. Teilweise können sich Menschen zivilgesellschaftliches Engagement finanziell nicht leisten. Teilweise schließen persönliche Zeitnutzungspräferenzen ein Engagement aus, weil andere Zeitverwendungen favorisiert werden. Insofern basiert zivilgesellschaftliches Engagement auf einer Entscheidung, wofür verfügbare Zeit genutzt werden soll. Zeit für das eine und keine Zeit für etwas anderes zu haben, ist Ergebnis sowohl von persönlichen Abwägungen als auch von Aushandlungsprozessen mit anderen Instanzen, zum Beispiel dem Arbeitgeber. 

Zeitpolitik für das Engagement

Viele zeitpolitische Fragen bezüglich des zivilgesellschaftlichen Engagements sollen auf der Tagung intensiv diskutiert werden:

  • Welche Zeittaktgeberrolle spielen Politik, Arbeitgeber*innen oder die Wirtschaft und wer bestimmt über das Ausmaß individuell verfügbarer Zeit?
  • Wie wird auf Zeitbudgets im individuellen Lebensverlauf politisch Einfluss genommen?
  • Wie bilden Menschen ihre Zeitpräferenzen?
  • Warum wird zivilgesellschaftliches Engagement je nach Einsatzgebiet unterschiedlich bewertet und rechtlich verankert?
  • Benötigt unsere Gesellschaft mehr zeitaufwändige zivilgesellschaftliche Partizipation und somit mehr Zeit für Engagement?
  • Lässt sich mit zeitpolitischen Maßnahmen der Nutzen des Engagements für Gemeinwohl und sozialen Zusammenhalt stärken?
  • Welche Rolle spielen Einkommen, Bildung, Geschlecht und Migrationshintergrund für den Zugang zu zivilgesellschaftlichem Engagement?

Programm am 21.11.25

13:00 Uhr

Ankommen


13:30 Uhr

Einführung

Dr. Kirsten Mensch, Schader-Stiftung

Prof. Dr. Dietrich Henckel, Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik (DGfZP)

Prof. Dr. Uwe Becker, Evangelische Hochschule Darmstadt

Prof. Dr. Michael Vilain, Institut für Zukunftsfragen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IZGS), Evangelische Hochschule Darmstadt


14:00 Uhr

Zeit für zivilgesellschaftliches Engagement – empirische Grundlagen und normative Implikationen

Dr. Karin Jurczyk, Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik (DGfZP)

Prof. Dr. Ulrich Mückenberger, Universität Bremen


14:30 Uhr

Diskussion


15:00 Uhr

Pause


15:30 Uhr

Zeit für Erfahrungen: Engagierte berichten über ihre Erfahrungen aus verschiedenen Engagementfeldern


17:00 Uhr

Zeitpolitische Implikationen aus den Erfahrungsberichten

Fish-Bowl-Diskussion


18:30 Uhr

Abendvortrag:

Gemeinwesen braucht Engagement - eine zeitpolitische Spurensuche

Prof. Dr. Jana Friedrichsen, Professur für Wirtschaftsethik, Christian-Albrechts- Universität zu Kiel


19:30 Uhr

Get together


Programm am 22.11.25

09:00 Uhr

Ankommen


09:15 Uhr

Zeitpolitischer Auftakt

Prof. (apl.) Dr. Fritz Reheis, Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Prof. Dr. Ulrich Mückenberger, Universität Bremen


09:45 Uhr

Wenn sich die kommunale Verwaltung und Bürger*innen Zeit nehmen: Das Beispiel Herzberg mit seinen projektorientierten Bürgerräten Stephanie Kuntze, Stadt Herzberg (Elster)


10:15 Uhr

Diskussion


10:30 Uhr

Zeit für was? Wer engagiert sich wo, warum und wie lange?

Prof. Dr. Michael Vilain, Institut für Zukunftsfragen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IZGS), Evangelische Hochschule Darmstadt


11:00 Uhr

Diskussion


11:15 Uhr

Pause


11:45 Uhr

Ein Recht auf Zeit für Engagement

Dr. Karin Jurczyk, Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik (DGfZP)


12:00 Uhr

Zeitpolitische Tagungsfrüchte

Dr. Benedict Schöning, Universität Duisburg-Essen

Jenna Reibold, Leiterin Regionale Diakonie Darmstadt-Dieburg


12:30 Uhr

Welche zeitpolitischen Maßnahmen brauchen wir? Wer muss aktiv werden?

Fish-Bowl-Diskussion


13:15 Uhr

Schlusswort

Dr. Kirsten Mensch, Schader-Stiftung


FAQs

Termin: 

21.11.2025 (13:00 bis 19:30 Uhr) und 

22.11.2025 (09:00 -bis 14:00 Uhr)

Kostenbeitrag: 

kostenlos

Anmeldung: 

Ort und Anreise:

Schader-Stiftung, Goethestr. 2, 64285 Darmstadt

 

Anreise mit dem ÖPNV:

Ankunft Hauptbahnhof Darmstadt. Weiter mit Straßenbahnlinie 3 Richtung Lichtenbergschule bis Haltestelle Goethestraße.

 

Anreise mit dem PKW: 

Der Schader-Campus verfügt über keinen eigenen Parkraum. Parkplätze im öffentlichen Straßenraum sind knapp und können mit Parkschein höchstens für zwei Stunden belegt werden. Die nächsten Parkmöglichkeiten bestehen im Parkhaus Staatstheater und auf dem Parkplatz der Orangerie Bessungen. Aus diesem und aus prinzipiellen ökologischen Gründen empfehlen wir dringend eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad.


Veranstalter


Evangelische Hochschule Darmstadt
IZGS