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Erste Modellschulung zum Thema „Wie betreibe ich eine Demenz WG“ an der EHD

Adrienne Zehner (Hauskoordinatorin) berichtet über die optimale Einbindung der Angehörigen bei der Gründung einer Demenz-WG. | Foto: IZGS
Adrienne Zehner (Hauskoordinatorin) berichtet über die optimale Einbindung der Angehörigen bei der Gründung einer Demenz-WG. | Foto: IZGS
Nicht vor Ort, aber trotzdem zusammen: Impulse und Gespräche bei der Modellschulung zur Demenz-WG fanden digital statt. | Foto: IZGS
Nicht vor Ort, aber trotzdem zusammen: Impulse und Gespräche bei der Modellschulung zur Demenz-WG fanden digital statt. | Foto: IZGS

Hinweis: Eine eineinhalbtägige Schulung zum Thema „Wie gründe ich eine Demenz-WG?“  findet am 23. und 24. April statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Weitere Informationen gibt es auf der eigens dafür eingerichteten Website https://demenz-wg-gruendungsschulung.de sowie bei Maren Ewald unter der Telefonnummer 069 / 2030 5546 oder per Mail an info@demenz-wg-hessen.de.  

Darmstadt, 26. und 27. März 2021

An diesem Wochenende fand die erste von zwei eineinhalbtägigen Modellschulungen zum Thema Demenz-WGs statt. 13 hochmotivierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an der digitalen Schulung der Hessische Fachstelle für selbstverwaltete ambulant betreute Demenz-Wohngemeinschaften und dem Institut für Zukunftsfragen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft der Evangelischen Hochschule Darmstadt teil. Am Schulungsende waren sich alle einig, dass die Veranstaltung regelmäßig wiederholt werden sollte, da die Kombination aus Information und Erfahrungsaustausch für ehrenamtliche und hauptamtlich Mitarbeitende in selbstbestimmten WGs von großer Bedeutung ist. 

Pflege-WGs für Menschen mit Demenz genießen inzwischen eine hohe Akzeptanz in der Gesellschaft.  Die Nachfrage seitens Angehöriger aber auch das Interesse von Bürgerinitiativen, Vertretern der Kommunen und Organisationen an dieser Betreuungsform steigt. Gleichzeitig wachsen der Bedarf an adäquater Informationsbereitstellung sowie der individuelle Beratungsaufwand bedingt durch die sehr komplexen und formal anspruchsvollen Geschäftsmodelle und -prozesse. Um Wissenstransfer, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, wurde mit Referenten aus der Praxis die Schulung „Wie betreibe ich eine Demenz WG“ entwickelt und erstmalig umgesetzt.

Die Bedeutung der Selbstverwaltung wurde direkt am ersten Tag von Frau Maren Ewald, der Leiterin des StattHaus Offenbach, verdeutlicht. Denn nur wenn die Rechte und Pflichten bekannt sind, kann man souverän im WG-Alltag reagieren und Reibungspunkte vermeiden.  

Am Samstag starteten Frau Andrea Krolikowski, Angehörigensprecherin der Demenz WG Waldmühle, und Adrienne Zehner, Hauskoordinatorin der WG Waldmühle/Ober-Ramstadt und Büschelstraße/Eberstadt, im Doppelpack. Die beiden Damen, berichteten praxisnah aus dem WG-Alltag und legten Ihren Finger bewusst ihn potenzielle Herausforderungen und boten konkrete Lösungsansätze an, damit die Vorteile der Selbstbestimmung in einer Demenz-WG auch wirklich zum Tragen kommen. Im Anschluss konnte Dr. Karlheinz Börner, Leiter des Hessischen Amts für Versorgung und Soziales Wiesbaden, den organisatorischen und rechtlichen Rahmen für das Gelingen einer selbstverwalteten ambulant betreuten Demenz-WG geben. Trotz Paragrafennennungen war das Thema alles andere als Trocken und die Schulungsteilnehmenden begrüßten den anschließenden Austausch mit dem Fachmann. 

Am Nachmittag galt der Fokus den Schulungsteilnehmenden selbst. Die Aufgaben und die Verantwortung von Menschen, die in der Demenz-WG geliebte Angehörige haben, sind komplex und zeitlich sehr einnehmend. Umso wichtiger ist es, dass man auf sich selbst achtet, um die Aufgaben dauerhaft übernehmen zu können. Deswegen gab Frau Andrea Umschlage, M. A. Pflegewissenschaften, viele Hinweise und auch Tipps zum Thema Stressmanagement und Resilienz. Am Ende der Schulung wurde bewusst der Austausch mit den Teilnehmenden gesucht. Alle waren sich einig: die Schulung sollte in regelmäßigen Abständen angeboten werden und unbedingt fortgeführt werden. 


Über die „Hessische Fachstelle für selbstverwaltete ambulant betreute Demenz-Wohngemeinschaften“ 

Die Hessische Fachstelle für selbstverwaltete ambulant betreute Wohn-Pflegegemeinschaften für Menschen mit Demenz hat es sich zur Aufgabe gemacht, der steigenden Nachfrage nach alternativen Wohn- und Versorgungsformen für Menschen mit Demenz gerecht zu werden und die Gründung von ambulanten Wohn-Pflege-Gruppen zu fördern. Die Beratungs- und Koordinierungsstelle mit Sitz im StattHaus Offenbach der Hans und Ilse Breuer-Stiftung steht insbesondere potenziellen Initiatoren und Projektträgern für Fragen rund um eine WG-Gründung und Organisation zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem Kommunen, Kirchengemeinden, Wohnungsbaugesellschaften, Vereine, Stiftungen und Angehörige. Eine weitere Aufgabe ist es, bestehende Wohngemeinschaften in Hessen zu beraten und zu begleiten. Während der Aufbau- und Gründungsphase entstehen erfahrungsgemäß viele identische Fragestellungen und Herausforderungen, die durch die Vernetzung von ambulanten Wohngemeinschaften besser gelöst werden sollen.  

Das Modellprojekt wird seit dem 01.08.2016 vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und den Pflegekassen gefördert. Weitere Informationen auf www.demenz-wg-hessen.de

 

Über die Hans und Ilse Breuer-Stiftung 

Die als "Stiftung des Jahres 2016 in Hessen" ausgezeichnete Hans und Ilse Breuer-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Lebenssituation von Demenzkranken und ihren Angehörigen zu verbessern. Die gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Frankfurt fördert seit 2000 die wissenschaftliche Grundlagenforschung von Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen und engagiert sich mit dem eigenen Demenzzentrum "StattHaus Offenbach" in der Betroffenenhilfe. Mit der gezielten Förderung von Forschungsprojekten und mit Unterstützungsangeboten entlang des Demenzverlaufs für Betroffene und deren Angehörige engagiert sich die Stiftung somit in Wissenschaft und Praxis. Weitere Informationen auf www.breuerstiftung.de


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