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Rückblick zum Online-Fachtag "Menschen mit präseniler Demenz beraten und begleiten" am 12.05.23

Tanja Dubas (Hans und Ilse Breuer-Stiftung, Anlaufstelle präsenile Demenz) | Foto: IZGS der EHD
Tanja Dubas (Hans und Ilse Breuer-Stiftung, Anlaufstelle präsenile Demenz) | Foto: IZGS der EHD

12.05.2023  |  10:00 - 16:30 Uhr   |  Digital

Über 70 Anmeldungen erreichten die Anlaufstelle für präsenile Demenz im StattHaus Offenbach zum Online-Fachtag „Menschen mit präseniler Demenz beraten und begleiten“, der am Freitag, 12. Mai erstmals aus dem Institut für Zukunftsfragen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft der Evangelischen Hochschule Darmstadt ausgestrahlt wurde. Als Grund für die hohe Nachfrage nennen die teilnehmenden Expertinnen und Experten die zunehmende Nachfrage seitens Menschen, die bereits vor dem 65 Lebensjahr an einer Demenz erkrankt sind.

 

Demenz ist für viele Menschen eine Krankheit des Alters. Aber auch Menschen vor dem 65. Lebensjahr können betroffen sein. Durch eine bessere Diagnostik und eine steigende öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema wenden sich die Menschen mit auffälligen Symptomen nun früher an medizinisches Fachpersonal und Demenzanlaufstellen, so dass mehr Fälle entdeckt werden. In Deutschland sind davon laut der Deutschen Alzheimergesellschaft circa 100.000 Menschen betroffen. 

 

Für Betroffene in jüngeren Jahren führt die Erkrankung zu beträchtlichen Herausforderungen im Alltag, da sie mitten im Leben und Beruf stehen, häufig Kredite am Laufen haben, Kinder im Haushalt leben oder die eigenen Eltern gepflegt werden müssen. Die chronische Belastung für alle Beteiligten ist vorprogrammiert. 

 

Damit die Menschen, die im beruflichen Kontext von den betroffenen Menschen und deren Familien aufgesucht werden, spezifisch auf die Besonderheiten der präsenilen Demenz eingehen können, wurde vom IZGS eine Schulung entwickelt, die sensibilisiert, informiert und konkrete Handlungsansätze aufzeigt. Die Modellschulung fand erstmalig am 12. Mai über die Videoplattform zoom statt. Nach einer Abgrenzung der präsenilen Demenz zur senilen wurde auf die besonderen Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten mit Fokus auf die Berufs- und Erwerbstätigkeit, Kinder und Jugendliche, die noch im Haushalt leben, sowie auf die Betreuungs- und Pflegesituation eingegangen. Ein weiterer Fokus wurde auf die Identifikation und den Aufbau von eignen Hilfs- und Unterstützungsnetzwerken durch die Bezugspersonen der Betroffenen selbst, aber auch von einschlägigen Einrichtungen eingegangen, um so zielgerichtete Angebote trotz der geringen Anzahl anbieten zu können.

 

Die Veranstalter freuen sich, dass die Themen des Online-Fachtages das Publikum erreicht haben. Insbesondere wurde das Themenspektrum mit seiner Vielfalt und guten Mischung aus Theorie und Praxis hervorgehoben.

 

Alle, die Interesse an weiteren Schulungen zu dem Thema haben, werden gebeten sich per Mail an m.ewald@breuerstiftung.de zu wenden. Denn eines ist in der Schulung ebenfalls klar geworden. Die vielen Besonderheiten der Thematik erfordern ein hohes spezifisches Wissen, das im Detail nicht an nur einem Tag abgedeckt werden kann. Außerdem ist die Vernetzung unterschiedlichster Akteurinnen und Akteure wichtig, um Angebote sichtbar zu machen und ein flächendeckendes Angebot für betroffene Menschen zu schaffen.

 

Zum Hintergrund: 

Die Schulung in Form eines Online-Fachtags für Multiplikatoren wurde vom Institut für Zukunftsfragen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IZGS) der Evangelischen Hochschule Darmstadt in Kooperation mit der Anlaufstelle für präsenile Demenz im Rahmen einer Landesförderung von Modellvorhaben nach §45c Abs. 4 SGB XI, gefördert durch die Hessische Landesregierung und die Pflegekassen, entwickelt, umgesetzt und evaluiert.

 

Weitere Infos zum Forschungsprojekt MyCareNet.


 

 


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